Ich möchte an dieser Stelle mal eine mehr oder weniger gewagte Behauptung aufstellen und sage: “Es ist nicht möglich, ein langjähriger Filmliebhaber sein, ohne nicht mindestens ein Werk von Steven Spielberg gesehen zu haben.” Wahrscheinlich ist bei den meisten hier genau das Gegenteil der Fall. Wie sollen wir an solchen Klassikern wie Der weiße Hai, Schindlers Liste oder Jäger des verlorenen Schatzes vorbei kommen. Steven Spielbergs neuester Film Gefährten, der uns den ersten Weltkrieg aus der Sicht eines Pferdes erleben lässt, setzt wieder auf die besondere Stärke des Regisseurs: die Übertragung ganz großer Gefühle auf das Publikum.
Einigen wenigen ist das manchmal zu kitschig, Millionen andere lieben Steven Spielberg für sein Gespür, Emotionalität und Unterhaltung perfekt zu kombinieren. Deshalb machen die Filme eines der erfolgreichsten Regisseure aller Zeiten auch auf Kinder und Jugendliche einen enormen Eindruck. Wir versuchen uns bei Mein erstes Mal zurück zu erinnern an unsere allererste Begegnung mit dem Altmeister.
Thomas hatte Angst vor einem schrumpligen Außeridischen
Zwar kam Steven Spielbergs Meisterwerk E.T. – Der Außerirdische bereits ein Jahr vor meiner Geburt in die Kinos, aber da der Film über das kleine gestrandete Alien in meiner Familie besonders beliebt war, muss ich ihn mit fünf oder sechs Jahren noch vor meinem ersten Kinobesuch bereits zu Hause auf VHS gesehen haben. Ehrlich gesagt verband ich zu Anfang eher Angstgefühle mit der Geschichte rund um Elliott und seinen langhalsigen, schrumpeligen Freund. Der mysteriöse Beginn sowie ETs lautstarke Panikausbrüche fand ich damals ziemlich gruselig. Die lustigen Halloween-Szenen konnte mich dann aber wieder beruhigen. Der erste Spielberg Film, den ich ihm Kino sah, war übrigens Jurassic Park. Mit dem Dino-Spektakel erlebte ich gleichzeitig meinen ersten richten Film-Hype.
Malte flog mit einem Mann mittleren Alters ins Reich der Fantasie
Meine erste Erfahrung mit Steven Spielberg hatte ich bei Hook, der nicht gerade als sein Magnum Opus angesehen werden kann. Als Kind fand ich die Geschichte um den erwachsenen Peter Pan (Robin Williams) und sein Face-Off mit Captain Hook (Dustin Hoffman) aber genial und spürte bei der Miniatur- Julia Roberts in Bein zeigendem Leder-Oberteil die ersten Regungen einer noch aufkeimenden Männlichkeit. Großer Anziehungspunkt war natürlich auch das Fliegen und die Geschichte, wie ein erwachsener Mann diese Fähigkeit neu erlernt. Die Geschichte um Rufio interessierte mich von Anfang an nicht und mit jedem weiteren Jahr verlor der Film allgemein an Reiz. Er war einfach nicht besonders gut, aber für mein kindliches Ich vollkommen zur Begeisterung ausreichend.
Andy wollte auch nach Hause telefonieren
Auch wenn schon einer meiner vorhergegangenen Schreiberlinge darauf zurückgegriffen hat, so kann ich mir es nicht nehmen lassen auch E.T. – Der Außerirdische als meine Spielberg-Premiere anzubringen. Unzählige Male muss ich meine Eltern damals mit dem ikonischen Hilferuf des sympathischen Außerirdischen um den Verstand gebracht haben. Für mich noch heute ein zeitloser Klassiker und ein Film, der unweigerlich in jede gut sortierte Sammlung gehört. Danke Steven!
Wie war es bei euch und Steven Spielberg?