Kamera-Legende Haskell Wexler mit 93 Jahren verstorben

28.12.2015 - 11:00 Uhr
Haskell Wexler
Adama Films
Haskell Wexler
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Auf eine über 60-jährige Karriere inklusive etlichen Auszeichnungen, darunter zwei Oscars, konnte Haskell Wexler zurückblicken. Nun ist der Kameramann verstorben.

Haskell Wexler, zweifacher Oscar-Gewinner und Kameramann bei achtzig Projekten in einer über sechzigjährigen Karriere, ist vergangenen Sonntag verstorben . Das teilte sein Sohn Jeff über Facebook und die Homepage des Vaters mit. Er sei "friedlich im Schlaf" gestorben. Haskell Wexler wurde 93 Jahre alt. Seine Karriere begann schon 1953 als Co-Regisseur der Kurzdokumentation The Living City, die auch für einen Oscar nominiert war. In den 1960ern erarbeitete er sich schließlich einen prominenten Ruf als Kameramann und arbeitete fortan mit der Regie-Elite Hollywoods zusammen, von Elia Kazan (Die Unbezwingbaren) über Norman Jewison (In der Hitze der Nacht) bis hin zu Milos Forman (Einer flog über das Kuckucksnest) und George Lucas (American Graffiti).

Besonders erfolgreich war seine Zusammenarbeit mit Mike Nichols, für dessen Wer hat Angst vor Virginia Woolf? Haskell Wexler den letzten Kamera-Oscar bekam, der an einen Schwarz-Weiß-Film ging, und mit Hal Ashby, mit dem er Dieses Land ist mein Land und Coming Home – Sie kehren heim drehte - für ersteren wurde er ebenfalls mit einem Oscar ausgezeichnet. Wexler war berühmt für seinen Gebrauch von Schatten und Kontrasten, auf die er sich spezialisierte, da er farbenblind war und mit der Dominanz des Farbfilms mit anderen Leuten eng zusammenarbeiten musste, um die Farbgebung der Filme zu besprechen. Haskell Wexler war jedoch ohnehin für einen Kameramann ungewöhnlich wenig an Beleuchtung und Farbe interessiert - wenn er ein Skript bekam, interessierte ihn in erster Linie die Handlung, sowie die moralische und politische Motivation.

Wie so viele andere seiner Generation schloss sich auch Wexler Ende der 1960er den Protestbewegungen an und drehte eine ganze Reihe an Dokumentarfilmen, die seine politischen Überzeugungen zum Ausdruck brachten, wie zum Beispiel Brazil: A Report on Torture, War Without Winners sowie das Drama Medium Cool mit dokumentarischen Elementen. Er beschrieb sich selbst als sehr radikal, was ihn des Öfteren Ärger an den Sets einbrachte. Er hinterlässt zwei ebenfalls in der Filmbranche tätige Söhne, Mark und Jeff, sowie eine Tochter Kathy und seine Ehefrau, Rita Taggart.

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