“Als Kind waren meine liebsten Begleiter die Monster in meinem Kopf” – der Satz stammt von dem Regisseur Guillermo del Toro aus einem Interview mit Kulturzeit. Dies mag Kenner seiner Werke nicht verwundern – der Mexikaner schuf für Filme wie Blade II, Hellboy II – Die goldene Armee und – natürlich – Pans Labyrinth die furchteinflößendsten Figuren, die das Kino seit langem gesehen hat.
Deshalb ist es nur konsequent, dass Guillermo del Toro nun selbst zum Ungeheuer wird: “In Der Hobbit: Eine unerwartete Reise werde ich ein kleines Monster spielen. Ich selbst werde mich in eine der Kreaturen verwandeln. Kein wichtiges Monster, nur ein Typ im Hintergrund”, kündigte er im Interview an. Er knüpft nahtlos an eine Tradition der Herr der Ringe-Filme an, in denen Regisseur Peter Jackson auch einige Kurzauftritte hinlegte.
Auf die Frage, vor was er denn eigentlich noch Angst habe, antwortet Guillermo del Toro: “Angst vor der Polizei, vor Politikern, vor organisierten Religionen, vor Bankern und Rechtsanwälten. Ich habe Angst vor allem, was einen Weg findet, dich zu beherrschen und du kein Mittel hast, um dagegen zu kämpfen.”
Ein ganz besonderes Highlight liefert der Kulturzeit-Beitrag gegen Ende des Interviews. Guillermo del Toro lässt einige Seiten aus seinem inzwischen legendären Notizbuch abfilmen; wir sehen eng beschriebene Seiten, großformatige Skizzen und Zeichnungen. Der Kameramann bittet, zur nächsten Seite umzublättern. “Ich wünschte, Ich könnte”, beteuert Guillermo del Toro. “Ist ein Geheimnis, oder?” fragt der Kameramman – “Ich wäre in Gefahr…”. Wer weiß, was dieser Mann mit seiner überbordenden Fantasie so alles ausheckt…
Hier ist der vollständige Beitrag über Guillermo del Toro in Kulturzeit von 3Sat:
Bis auf die Ankündigung von Guillermo del Toro, selbst als Monster in The Hobbit aufzutreten, gibt der mexikanische Regisseur keine weiteren Informationen zur nächsten Tolkien-Verfilmung preis. Noch immer wissen wir also nicht, wer in die Rolle des Bilbo Beutlin schlüpfen wird. Der Anlass für das Interview war übrigens, dass Guillermo del Toro seinen ersten Roman Die Saat promotet hat – wer weiß, vielleicht verfilmt er bald seine eigenen Bücher.