Garfield-Star Chris Pratt im Interview: "Menschen sehen mich an und denken an einen Golden Retriever"

09.05.2024 - 12:00 Uhr
Garfield – Eine Extra Portion Abenteuer
Columbia Pictures
Garfield – Eine Extra Portion Abenteuer
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Marvel- und Jurassic World-Star Chris Pratt leiht Garfield im neuen Animationsfilm-Abenteuer seine Stimme und sprach mit Moviepilot über Katzen-Eigenschaften, das Synchronisieren und verpasste Franchise-Chancen.

Der gefräßige Kult-Kater startet am heutigen 9. Mai 2024 in sein erstes vollständig animiertes Kino-Abenteuer: Garfield - Eine extra Portion Abenteuer konfrontiert den faulen Stubentiger und Montagshasser mit seinem Vater – der ihn in einen großangelegten Milch-Raub hineinzieht. Im englischen Original wird Garfield von Hollywood-Star Chris Pratt gesprochen, der Moviepilot Rede und Antwort zu seiner Katzenliebe stand.

Marvel-Star Chris Pratt spricht im Interview über Garfield, Stimm-Akrobatik und Jurassic World 4

Als Raptoren-Trainer Owen Grady in den Jurassic World-Filmen und Starlord aus Marvels Guardians of the Galaxy gelangte Schauspieler Chris Pratt zu Weltruhm. Der Star kann bereits auf Sprechrollen in The Lego Movie und Der Super Mario Bros. Film zurückblicken, hat aber trotzdem eine besondere Beziehung zu der orangen Katze namens Garfield.

Mit Moviepilot sprach Chris Pratt über seine Gemeinsamkeiten mit Garfield, Schreie im Synchron-Geschäft und mit welchem Haustier er verglichen wird. Außerdem verrät der Star, welches Film-Franchise kein Interesse an ihm hatte und demonstriert im Interview als Arnold Schwarzeneggers Schwiegersohn seine guten Deutsch-Kenntnisse.

Chris Pratt im Garfield-Interview

Moviepilot: Du wurdest geboren, kurz nachdem der erste Garfield-Comic erschien. Erinnerst du dich an deine erste Begegnung mit der Figur?

Chris Pratt: [überraschend auf Deutsch] Natürlich! Ich war fünf Jahre alt! [lacht, wechselt ins Englische] Ich wurde 1979 geboren, aber Garfield kam '78 heraus. Ich erinnere mich daran, dass meine Cousine ein Garfield-T-Shirt anhatte, bevor ich überhaupt lesen konnte. Zudem sah ich die Comic-Streifen in der Zeitung, die aufschlug, um mich über kommende Kinofilme zu informieren.

Hast du Gemeinsamkeiten mit dem Charakter Garfield?

Ich hasse Lasagne nicht, aber bin davon auch nicht so besessen wie Garfield. Pizza hingegen liebe ich ebenfalls! Es gab Momente in meinem Leben, wo ich mich faul, verfressen, abgehoben und verwöhnt gefühlt habe. Insbesondere jetzt als Schauspieler! Wenn du meine Hand schütteln würdest, würde sich das nach einem Typen anfühlen, der sein Leben lang keinen Tag gearbeitet hat. So sehr es mich beschämt: Das haben Garfield und ich gemeinsam. [lacht]

Wie bereitet man sich darauf vor, eine Katze zu sprechen? Hast du deiner Stimme eine bestimmte Klangfarbe gegeben?

Regisseur [Mark Dindal] wünschte es sich ganz konkret, meine Stimme im Film zu hören. Er sagte, sie hätte einen ganz bestimmten trägen, sarkastischen Klang und sah bei Garfield eine Ähnlichkeit zu meiner Figur [Andy Dwyer] in der Serie Parks and Recreation.

Anders als bei meinen anderen animierten Charakteren wie [verstellt seine Stimme kurz höher] "Emmet aus The Lego Movie" oder Super Mario mit seinem italienischen Einschlag, konnte ich diesmal statt Unterschieden die Ähnlichkeiten ausfeilen. Das hat den Druck rausgenommen und ich musste nichts nachbilden, was jemand vor mir erschaffen hatte. Ich tat also etwas, was nur ich tun konnte: Mit meiner Stimme reden. [lacht]

Aber in der ersten Filmhälfte, wo Garfield verwöhnt, faul und unnahbar ist, habe ich diesen ganz bestimmten Tonfall in meine Sprache gelegt, den ein Mensch hat, kurz bevor er gähnt. Da passiert etwas mit deiner Stimme.

Hört euch Chris Pratts Garfield-Stimme im englischen Trailer an:

The Garfield Movie - Trailer 2 (English) HD
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In einer Szene wird Garfield von einem Baum zum nächsten geschleudert und reagiert mit unterschiedlichsten Schreien: Wie nimmt man so etwas im Synchronstudio auf – mit konkreten Anweisungen oder improvisiert?

Ich ließ einen gigantischen Ansturm von Schreien los, die sich lose an einer groben Animation orientierten, die noch nicht die Endfassung des Films war. Ich brüllte also und machte laute Aufprall-Geräusche wie 'Aaaah', 'Uschh' und 'Huaaa'. Solche Aufnahmen hebt man sich meistens bis zum Ende der Studio-Sitzung auf, damit man sich die Stimme nicht schon vorher kaputt macht. Da haben sie sich dann das Brauchbarste für die Animation herausgezogen.

Obwohl Geräusche Spaß machen, bevorzuge ich aber Dialoge. Weil darin ein gewisser Entdeckergeist steckt. Man kann nur eine begrenzte Anzahl von Schreien und Aufschlägen abliefern, aber beim Sprechen versuche ich ständig zu überbieten, was geschrieben steht. Zum Beispiel mit umgangssprachlichen Alternativen oder mit etwas, was noch lustiger, schlagfertiger oder einfallsreicher ist. Ich mache also erst fünf Durchläufe mit dem Text, der dasteht, und fange dann an, damit zu spielen. Regisseur Mark Dindal hat mir viele Freiräume gelassen, zu experimentieren, und vieles davon hat es in den Film geschafft.

Wie viel Zeit braucht man als Animationsfilm-Sprecher, um eine Hauptfigur wie Garfield aufzunehmen?

Ich war insgesamt 15 bis 20 Tage im Studio – aber über anderthalb bis zwei Jahre verteilt. Bei Garfield hatten sie schon eine gute Vorstellung davon, wo die Reise hingehen sollte. Ich musste also nach den ersten Sitzungen nur noch ein paar Mal für nachträgliche Szenen und Verbesserungen zurückkommen. Ich hatte aber auch schon Animationsfilm-Fälle, wo der erste Akt fertig war, sie am zweiten Teil noch arbeiten und der dritte Akt erst entwickelt werden musste, während die Produktion schon anfing. Das war hier wesentlich effizienter.

Garfield mit Vater und Hund Odie

Gibt es nach Garfield, den Lego-Filmen, Pixars Onward und Super Mario noch andere animierte Figuren, die du gern sprechen würdest?

He-Man habe ich immer geliebt. Als Kind habe ich oft seine animierte Serie Masters of the Universe geschaut. Und G.I. Joe fand ich super. Die könnten beide in tolle Animationsfilme verwandelt werden. Oder Live-Action! Aber G.I. Joe gibt es ja bereits als Realfilm. Ich erinnere mich, dafür vorgesprochen und nicht einmal einen Rückruf erhalten zu haben. Aber vielleicht machen sie ja noch einen und ich bekomme eine Chance, Destro oder Snake Eyes zu spielen.

Jetzt aber nach Garfield heraus mit den harten Wahrheiten: Bist du im echten Leben eher ein Katzen- oder Hunde-Mensch?

Ich glaube, Menschen sehen mich an und denken an einen Golden Retriever. Aber wenn es darum ginge, ein Haustier zu besitzen, würde ich eine Katze bevorzugen. Sie brauchen nicht so viel Pflege und sind unabhängiger. Sie kuscheln, wenn sie es wollen. Du musst hart darum kämpfen, ihre Zuneigung zu bekommen – und diese Herausforderung mag ich. Hunde sind einfach: Gib ihnen etwas zu essen und sie lieben dich.

Apropos Tieren: Es wurde kürzlich ein weiterer Jurassic World-Film mit völlig neuer Besetzung angekündigt. Besteht trotzdem die Chance, dass wir dich darin nochmal als Raptoren-Trainer Owen Grady wiedersehen?

Man kann nie wissen! Ich liebe Jurassic Park und bin schon mein ganzes Leben Fan dieses Franchises. Es war eine meiner größten beruflichen Ehren, Teil davon zu sein. Und ich bin noch mit vielen aus der Produktion und bei Universal eng befreundet. Also hör zu: Wir werden sehen, was passiert. Alles ist möglich!

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