Divorce - Die neue HBO-Serie mit Sarah Jessica Parker im Pilot-Check

11.10.2016 - 08:50 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Sarah Jessica Parker und Thomas Haden Church in DivorceHBO
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Seit dem Wochenende ist Sarah Jessica Parker wieder auf dem US-amerikanischen Sender HBO zu sehen. In der Serie Divorce durchlebt sie das Ende ihrer Ehe mit Thomas Haden Church. Wir sagen euch, wie die erste Folge ist.

Sarah Jessica Parker ist zurück in ihrer Heimat! Zwölf Jahre nach dem Ende von Sex and the City spielt sie nun die unglückliche Frances in der Dramedy-Serie Divorce an der Seite von Thomas Haden Church (Sideways). Wir haben uns die Pilotfolge angesehen und sind uns mit der Genre-Einteilung noch nicht komplett sicher.

Thomas Haden Church und Sarah Jessica Parker in Divorce

Bereits in der ersten Minute von Divorce beschleicht den Zuschauer ein Unwohlsein. Frances (Parker) und Robert (Church) schauen sich beim Streiten oder Argumentieren (ich bin mir nicht sicher, was das gerade war) nicht einmal in die Augen und die Stimmen der beiden verlassen auch niemals das Level der Monotonie. Schon bevor der Schriftzug Divorce auf dem Fernsehbildschirm aufploppt wissen wir, dass hier eindeutig die Luft raus zu sein scheint. Es sind die Kleinigkeiten, die die beiden aneinander stören: Sie ist zu lange im Bad, er summt bei der Autofahrt mit.

Der Geburtstag von Freundin Diane (Molly Shannon) eskaliert. Einen Schuss und einen Herzinfarkt später kann Frances zugeben, ihr Leben ändern zu wollen, so lange sie sich noch darum sorgt. Für Robert ist das alles zu viel und zu hochtrabend. Und wahr haben möchte er das alles erst recht nicht. Es beginnt ein kleiner Kampf um seine Ehe, bis er mitbekommt, dass Frances ihn schon eine Weile betrügt. Das Schlachtfeld ist abgesteckt, der Rosenkrieg kann beginnen.

Sarah Jessica Parker und Thomas Haden Church in Divorce

Serienschöpferin Sharon Horgan (Catastrophe) schafft es, in einer halben Stunde vielsagende Dialoge zu liefern ohne zu viele Worte zu verschwenden. Parker und Church geben sich gegenseitig nichts, obwohl sie sich doch eigentlich irgendwann einmal alles geben wollten. Wir sehen hier genau das, wovor jedes Paar insgeheim zittert: die Entfremdung. Es macht Spaß und Angst zugleich, diese Ehe zerbrechen zu sehen, und das ohne dass wir sie jemals in verliebter Frische erlebt haben.

Vielleicht liegt darin das große Problem. Innerlich leiden wir. Erst mit Frances, die so unfassbar unglücklich erscheint, was Robert nicht wahrnimmt, obwohl wir es schon seit der ersten Minute mitbekommen. Später dann sind wir schlagartig auf der Seite von Robert, denn Frances vergnügt sich während alledem mit ihrer Affäre Julian (Jemaine Clement). Wir ärgern uns, weil beide zwischenzeitlich tun, als wären sie erwachsen, und sind dann wiederum wie Teenager.

Divorce

Die angekündigte Dramedy ist (zumindest in der ersten Folge) kaum als solche zu erkennen. Das Leid der beiden wird zu unserem eigenen und lässt jeden noch so kleinen Gag unangebracht erscheinen. Im Prinzip fühlt sich Divorce an wie das Auge des Tornados. Während um das unglückliche Ehepaar alles kreuz und quer durch die Gegend fliegt, wirken die beiden zu ruhig für ihre katastrophale Situation. Mir macht das Ganze Lust auf mehr, allerdings meine ich damit nur besagtes Auge. Ich hätte gern einen stillen Raum und nur die Interaktionen von Frances und Robert. Alles andere ist bisher verzichtbar.

Versteht mich nicht falsch: Vielleicht würden ein paar Gags Divorce ganz gut zu Gesicht stehen und vielleicht wird die Show noch brüllend komisch. Ich persönlich wäre allerdings mit einem kleinen Drama um das Eheaus von Frances und Robert komplett zufrieden. Das Leid von sich trennenden Menschen ist nämlich in Serien noch nicht annähernd so stark durchgekaut wie das Zusammenkommen.

Werdet ihr euch Divorce ansehen?

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